Gestapo Kartei Leipzig (Fragmente)

Form und Inhalt

Enthält:
I) Gestapo Kartei Leipzig (Fragmente).
II) Passfotos von Louis Tschopik und Heinz Strauß; Lichtbild des polizeilichen Erkennungsdienstes (Hardy Lewy) mit Personenbeschreibung auf der Rückseite und dazugehöriger Korrespondenz des Geschäftsführers der Israelitischen Religionsgemeinde Leipzig (2013).

Bei den Karteikarten der Gestapo handelt es sich um Vordrucke, von denen es verschiedene Ausführungen gibt (gekennzeichnet mit verschiedenen Nummern), die in der Ausführlichkeit an dokumentierten Daten zur Person variieren. Im Fall der Gestapo Leipzig enthält der Bestand den Vordruck „Gestapa“ Nr. 20.

Eine Karteikarte ist doppelseitig bedruckt.
Die Vorderseite der Kartei enthält folgende Anmerkungen zur Person:
• Name (und eventuell Geburtsname)
• Vorname
• Geburtsdatum (mit Ortsangabe)
• Beruf
• Familienstand
• Staatsangehörigkeit
• Glaubensbekenntnis
• „Abstammung“
• Letzter inländischer Wohnsitz
• Jetziger Aufenthalt
• Zeitpunkt der Auswanderung
• Gründe der Auswanderung
• Schriftprobe
• Hinweis auf: Fingerabdruck-Karte
• Hinweis auf: Personalakten
• Bildvermerk

Die Rückseite der Kartei enthält folgende Informationen:
• Angaben zum politischen Verhalten vor der Auswanderung im Inland, darunter zu Mitgliedschaften und Funktionärstätigkeiten in KPD, SPD, ihren jeweiligen Nebenorganisationen, sowie in übrigen ehemaligen Parteien.
• Angaben zu polizeilicher Betätigung im Ausland, darunter staatsfeindliches Verhalten gegen Deutschland.

Bei den registrierten Personen handelt es sich um Einzelpersonen oder ganze Familie (sämtlich Jüdinnen und Juden mit deutscher Staatsangehörigkeit), die in den 1930er Jahren aus Leipzig emigriert sind. Als Zielorte finden sich u.a. Frankreich, Portugal, Spanien, England, Palästina, CSR, Niederlande, Belgien, Italien, USA, Südafrika, Kolumbien, Brasilien, Argentinien, Ecuador, Schweiz, Australien.

Aufbewahrungsort der Orginale

Archiv der Israelitischen Religionsgemeinde Leipzig