Staatliches Archiv der Oblast Kyjiw

Form und Inhalt

Im Bestand befinden sich Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeitdokumente über ehemalige Zwangsarbeiter/-innen und Kriegsgefangene aus dem Gebiet Kyjiw (Kiew) sowie Personen, die als sowjetische Bürger/-innen von den sowjetischen Behörden definiert wurden und ihre Arbeit in den besetzten Gebieten, im Deutschen Reich und in Österreich verrichten mussten. Nach dem Kriegsende, vor der Rückkehr in die Sowjetunion, sollten diese Menschen ein Überprüfungsverfahren durchlaufen, welches im sowjetischen Sprachgebrauch Filtration genannt wurde. Im Prozess der Überprüfung 1945–1970, durch die Vertreter der NKWD (Narodnyj kommissariat wnutrennich del – Volkskommissariat für innere Angelegenheiten), später MWD (Ministerstwo wnutrennic del – Ministerium für innere Angelegenheiten), NKGB (Narodnyj Komissariat Gossudarstwennoj Besopasnosti – Volkskommissariat für Staatssicherheit) und SMERsch (ein Akronym aus SMERt Schpionam, dt. „Tod den Spionen“), später MGB (Ministerstwo Gossudarstwennoj Besopasnosti – das Ministerium für Staatssicherheit) sind die sogenannten Filtrationsdokumente entstanden. Während der Überprüfung wurden den Repatriierten alle Dokumente, welche ihre Identität nachweisen konnten, die Tatsache, dass sie im Ausland waren, oder im Deutschen Reich gearbeitet haben, entzogen. Persönliche Dokumente aus der Vorkriegs- und Kriegszeit zusammen mit den Filtrationsdokumenten bilden Personalakten, sogenannte Filtrationsakten.
Außerdem befindet sich im Bestand eine Sammlung Briefe sowjetischer Bürger/-innen, welche nach Deutschland verschleppt wurden, an deren Familien in der Region Kyjiw. Höchstwahrscheinlich war auch diese Sammlung ein Produkt der Arbeit von NKWD (später MWD), NKGB und SMERsch (später MGB).

Weitere Informationen zu den Dokumenten gibt es in unserem e-Guide: https://eguide.arolsen-archives.org/

Aufbewahrungsort der Orginale

Staatliches Archiv der Region Kyjiw (Kiew)